Die Co-founder von Spatial

Die Co-founder von Spatial 

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Europäischer KI-Forscher will "heiligen Gral" der Modelle entwickeln

Es reichen ein paar Worte und KI-Modelle sind in der Lage, aus Texten immer bessere Bilder zu generieren. Das ist möglich, weil es mittlerweile viele KI-Grundmodelle, wie OpenAIs 4o, gibt. 

Woran es allerdings noch mangelt, sind Modelle, die aus Texten vollständige plausible 3D-Umgebungen erstellen können. Einer der besten KI-Forscher Europas soll sich nun darum kümmern und erhält 13 Millionen Euro Startkapital, um den “heiligen Gral” der KI-Modelle zu knacken. 

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Die Idee

Die Rede ist von dem KI-Forscher Matthias Niessner, der das Start-up “SpAItial” gegründet hat. Bekannt ist er unter anderem auch als Mitbegründer des Startups Synthesia, das KI-Avatare erstellt. Von “SpAItial” gibt es bisher noch nicht viel zu sehen, außer einem Teaser-Video. 

Dort sieht man, wie aus einem Text ein 3D-Raum erzeugt werden kann. Gegenüber Techcrunch sagt Niessner: "Ich möchte nicht nur eine 3D-Welt haben. Ich möchte auch, dass sich diese Welt wie die reale Welt verhält. Ich möchte, dass man mit ihr interagieren und Dinge tun kann, und das hat bisher noch niemand wirklich geschafft", sagt er. 

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Das Team und die Konkurrenz

Teil des Teams ist auch Ricardo Martin-Brualla, der zuvor bei Googles 3D-Telekonferenz-Plattform gearbeitet hat, die jetzt Beam heißt. Hinzu kommt auch David Novotny, der 6 Jahre lang bei Meta für ein Projekt zur textbasierten Erstellung von 3D-Objekten zuständig war. Um den geschäftlichen Teil wird sich Luke Rogers, früherer Manager beim Online-Marktplatz Cazoo, kümmern. 

Zu den Konkurrenten des Start-ups gehört das Unternehmen Odyssey, das 27 Millionen Dollar Kapital erhalten hat und sich auf Anwendungsfälle im Unterhaltungsbereich fokussiert. Darüber hinaus gibt es das Unternehmen World Labs, das mit über 1 Milliarde Dollar bewertet wird. 

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Anwendungen der 3D-Technik

Ein Anwendungsfall für die 3D-Technik ist naheliegend. In Videospielen könnte die fotorealistische 3D-Umgebung zu einer neuen Nutzererfahrung führen. Weitere Einsatzmöglichkeiten finden sich im Unterhaltungsbereich, in der Robotik,  aber auch im Bauwesen, um 3D-Visualisierungen umzusetzen. 

Generell sei es aber so, dass es oft gute neue Technologien gibt, aber keine konkreten Anwendungen dafür. Niessner möchte dieses Problem lösen, indem er mit seinem Team ein leistungsfähiges Grundmodell erschafft, das von anderen Entwicklerinnen und Entwicklern lizenziert wird. 

So muss Niessers Team nicht jede Spezialanwendung selbst kreieren, sondern überlässt die Feinabstimmung anderen. Durch die Lizenzen verdient “SpAItial” mit. 

Wie es jetzt für das Unternehmen weiter geht 

Im nächsten Schritt möchten Niessner und sein Team Partner gewinnen, die auch einen Nutzen in jüngeren Modellen finden, solange solche mit einer höheren Qualität entwickelt werden. "Wir wollen zumindest mit einigen Partnern zusammenarbeiten und sehen, wie sie die APIs nutzen können”, sagt Niessner.

Als Ziel nennt er beispielsweise eine 3D-Umgebung, in der Glas realistisch zerspringen kann. Als “heiligen Gral” dieses Bereichs nennt Niessner die Möglichkeit, dass ein 10-Jähriger mit etwas Text in 10 Minuten sein eigenes Videospiel erstellen kann. Das Startkapital kann das Unternehmen dafür jedenfalls gut gebrauchen. Denn im nächsten Schritt müssen Mitarbeiter eingestellt und weitere Kosten für die Umsetzung gestemmt werden. 

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